Keine S8 und S9: SEV-Erfahrungen

(Stand: 06. Mai 2025)

Grund für das alles ist eine Weichenerneuerung in Rüsselsheim. Wir halten es grundsätzlich für richtig und notwendig, die Schieneninfrastruktur so zu erneuern, dass der Bahnverkehr zuverlässig und flüssig laufen kann. Das wird zukünftig auch immer SEVs notwendig machen.

Damit zukünftige SEVs besser sind, möchten wir einige Erfahrungen aus dem aktuellen SEV niederschreiben. Daraus wollen wir dann ableiten: Was läuft gut, was gehört verbessert?

Dieser Artikel wird daher fortlaufend aktualisiert werden.

Samstag, 03. Mai 2025

In der Bahnhofshalle in Wiesbaden Hauptbahnhof ist der einzige deutliche Hinweis auf den SEV an den Anzeigetafeln der ESWE Verkehr zu finden.

Grundsätzlich ist im Bahnhof selbst nicht deutlich sichtbar, wo Bussteig 6 ist. (Dies haben wir hier zuletzt kritisiert.)

Als der Bus an Steig 6 ankam, wirkte es mehr als überraschend, dass ein Solobus verkehrte. Die schlechte Vorankündigung hat vermutlich einen Beitrag dazu geleistet, dass der Bus in Wiesbaden Hauptbahnhof nahezu leer losgefahren ist.

Der Bus scheint früher in Frankreich gefahren zu sein. Denn beim Druck auf die Stop-Taste erschien „Arret demande“. Aber das ist hier nur eine Randnotiz.

Sonntag, 04. Mai 2025

Kleine Randnotiz: ein Bus des SEV der Linie S8E stand zumindest während des Anfangs des Halbmarathons eingeschlossen an der Haltestelle Bahnhof Mainz Römisches Theater. Das bedeutet:

• Im Laufe mindestens des Vormittags kam es vermutlich zu Fahrtausfällen auf der Linie S8E.
• Die Fahrer wurden vermutlich nicht im Vorfeld über den Halbmarathon informiert.

Montag, 05. Mai 2025, morgens

Heute Morgen haben wir folgenden Hinweis an Gleis 6/7 gesehen. Abgesehen davon, dass der Hinweis inhaltlich etwas missverständlich hinsichtlich der Uhrzeiten ist – dieser Hinweis ist für die Größe des SEV und die Auswirkungen, die er hat, ziemlich wenig.

Dienstag, 06. Mai 2025, morgens

Für Pendler:innen zwischen Wiesbaden und Mainz war die S8 eine sehr wichtige Verbindung. Und sie hatte einen großen Vorteil: tagsüber hatten die S-Bahnen 34 Minuten Puffer bis zur nächsten Fahrt. Viel Zeit also, um eventuelle Verspätungen aufzufangen, sodass die S8 fast immer pünktlich abgefahren ist.

Den Puffer hat die RB 75 nicht. Und so hat ein „technischer Defekt an einem Bahnübergang“ Konsequenzen für die Folgefahrt.

Und wer den halben Info-Bildschirm mit dem von gestern vergleicht, stellt fest: der Text ist geändert worden. Dieser Text ist zwar etwas verständlicher. Mangelhaft ist die Kommunikation trotzdem in Summe.

Ein weiteres Indiz dafür, dass die Deutsche Bahn ihr Hauptaugenmerk gerade nicht auf die Kommunikation mit den Kund:innen legt:

Die Baustellen-Info-Bildschirme, die an den Bahnsteig-Eingängen stehen und über Baustellen und Ersatzverkehre informieren sollen, informieren nicht über den aktuellen SEV. Das ist der einzige Screen, der die S8 oder S9 beinhaltet. Immerhin erfahren wir, dass die S8 und S9, wenn sie fahren würden, nicht am Opelwerk halten.

Dienstag, 06. Mai 2025, abends

Am Bahnhof Mainz-Kastel kommen zwei SEV-Busse hintereinander an. Der erste Bus, ein Solobus, hat nur einen A4-Ausdruck mit dem neuen DB-Piktogramm für „Schienenersatzverkehr“ im Frontfenster — der zweite, ein Gelenkbus, hat eine LED-Zielbeschilderung „SEV Schienenersatzverkehr“.

Zur Überraschung der Fahrgäste, die am Bahnhof Mainz-Kastel hat der erste Bus das Fahrtziel Mainz Hbf. Ein falsch gefahrener S8E?

Der zweite Bus ist die gesuchte S9E-Fahrt nach Wiesbaden. Der Fahrer sagt unterwegs sogar die nächsten Halte an, also „Wiesbaden Ost“ und „Wiesbaden Hauptbahnhof — Endstation“. Top, aber bisher der erste, der das macht.

Unterwegs kommt uns sogar eine S9E-Fahrt entgegen, die im digitalen Zielschild „S9 Kelsterbach“ stehen hat. Hier hat sich ein Busunternehmen auf den SEV vorbereitet und Zielschilder programmiert. Top! Bisher allerdings die Ausnahme.

Deutlich weniger top: der Fahrer der S9E-Fahrt von Mainz-Kastel nach Wiesbaden telefoniert während der Fahrt über Lautsprecher.