Die Ländchesbahn verbindet Wiesbaden mit Niedernhausen und Limburg. Innerhalb Wiesbadens führt die Strecke an den Haltepunkten Erbenheim, Igstadt und Auringen-Medenbach vorbei. Diese sollen alle modernisiert werden, was alle grundsätzlich dringend nötig haben.
Beim Haltepunkt Erbenheim ergeben sich aber einige Besonderheiten, um die es hier geht. Hier soll nur ein Überblick gegeben werden.
Aktuelle Planungen und warum diese problematisch sind
Die aktuellen Planungen sehen vor, dass der Bahnhof Erbenheim verlegt wird. Der Zugang soll dann nicht mehr über die Bahnstraße, sondern über den Tillpetersrech erfolgen.
Dabei soll zum einen der Haltepunkt barrierefrei werden und besser erreichbar sein, weil er so näher an der Berliner Straße liegt – beides grundsätzlich sehr zu befürworten. Das Problem an der aktuellen Planung ist, dass dabei der neue Bahnsteig dort gebaut werden soll, wo früher ein zweites Gleis war.
Auf diesem Weg macht man unmöglich, in Erbenheim zukünftig einen zweigleisigen Bahnhof zu haben. Dies wäre aber notwendig, um einen 15-Minuten-Takt auf der Ländchesbahn zu realisieren. Gerade im Anbetracht der aktuellen und kommenden Bauvorhaben (Erbenheim-Süd, BKA-Neubau, potenziell Ostfeld) ist das aber verheerend und nicht im Sinne der Verkehrswende.
Hier findet ihr einen sehr guten, ausführlichen Artikel zu den aktuellen Planungen und warum diese problematisch ist: Haltepunkt Erbenheim: Dauerhaft eingleisig? [Fliessbaden.de]
Unsere Einwendung
Deshalb haben wir eine formale “Einwendung” eingereicht. Das bedeutet, dass wir der zuständigen Behörde, dem Regierungspräsidium (RP) Darmstadt, mitgeteilt haben, welche Einwände wir warum zu den Planungen haben. Dies ist ein regulärer Teil des Planfeststellungsverfahrens, das für dieses Bauvorhaben nötig ist.
Antwort auf Einwendung
Eine Einwendung muss beantwortet werden. Das haben das RP Darmstadt und die DB Station & Service (die wollen den Haltepunkt umbauen) getan – zwar reichlich spät, aber sie ging am 21.01.2022 ein.
DB Station & Service sagt im Kern, dass es beim Bauvorhaben um die Barrierefreiheit geht. Die (Möglichkeit zur) Zweigleisigkeit ist nicht Teil des Bauvorhabens. Das RP Darmstadt teilt uns zusätzlich mit, dass (a) die Stadt ihre Einwände fallen lässt und (b) wir bis zum 28.01.2022 schriftlich mitteilen sollen, ob wir unseren Einwand aufrecht erhalten wollen oder nicht.
Unsere Reaktion
Wir haben uns entschieden, unsere Einwendung aufrecht zu erhalten. Wir finden weiterhin, dass es wichtig ist, die Zweigleisigkeit nicht zu verbauen.
Wie geht’s weiter?
Das RP Darmstadt sammelt alle Einwendungen, die aufrecht gehalten wurden, und übermittelt diese ans Eisenbahn-Bundesamt (Außenstelle Frankfurt/Saarbrücken in Frankfurt/Main). Diese entscheiden letztlich über den Planfeststellungsbeschluss.
Wir bleiben also weiter aktiv. Der Artikel wird also laufend fortgesetzt.