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Mögliche kurzfristige Verbesserungen bei ESWE Verkehr

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ESWE Verkehr fährt seit dem 14. April 2024 einen gekürzten Fahrplan. Wir haben die Kürzungen bereits in zwei Beiträgen analysiert.

Außerdem haben wir eine Petition gestartet. Das Ziel ist, dass die Stadtpolitik der ESWE Verkehr mehr Geld zur Verfügung stellt, damit der Normalfahrplan wiederhergestellt werden kann.

Nachdem wir dargestellt haben, wie viel Geld die ESWE Verkehr geschätzt mehr braucht (Artikel: Der steigende Finanzbedarf der ESWE Verkehr), wollen wir nun Möglichkeiten aufzeigen, wie kurzfristig etwas Abhilfe geschaffen werden kann.

Dabei geht es uns vor allem um die Fahrplanlücke zwischen 23:00 Uhr und 0:30 Uhr. Die ESWE Verkehr hat angekündigt, einzelne Fahrten in dieser Lücke zusätzlich fahren zu lassen. Darauf haben wir bereits reagiert (siehe Artikel: Tropfen auf den heißen Stein: ESWE Verkehr kündigt kleine Nachbesserungen an). Wir wollen daher hier eine grundlegenderen Ansatz aufzeigen.

Vorschlag einer Übergangslösung für 23:00 bis 0:30 Uhr

Als Übergangslösung schlagen wir montags bis freitags folgende Kürzungen im Vergleich zum Normalfahrplan von vor dem 14. April 2024 vor:

  • Zwischen ca. 21:00 Uhr und 23:00 Uhr wird der Takt auf den Linien in einem ersten Schritt reduziert. Aktuell wird dort teilweise ein (gebündelter) 10-Minuten-Takt gefahren. Hier kann auf einen 15-Minuten-Takt reduziert werden. Das hat grob eine Reduktion des Fahrtenangebots um 33% zur Folge.
  • Zwischen ca. 23:00 Uhr und 0:30 Uhr wird ein (gebündelter) 20- bis 30-Minuten-Takt gefahren. Bis April 2024 wurde auch hier teilweise ein gebündelter 10-Minuten-Takt gefahren. Dies wäre also eine Reduktion um 50% bis 67% Prozent.

Schematische Darstellung unseres Vorschlags. Der Vorteil wäre, dass diese Fahrplanlücke zwischen ca. 23:00 Uhr und 0:30 Uhr geschlossen würde.

Was meint “gebündelter” 10-Minuten-Takt? Und wie lässt sich hier der Takt reduzieren?

Viele Linien sind auf bestimmten Strecken zu sogenannten Linienbündeln kombiniert. Beispielhaft hierfür sind die Linien 23, 24 und 27. Sie verkehren abends jeweils im 30-Minuten-Takt von der Innenstadt Richtung Dotzheim. Auf der gemeinsamen Strecken bis nach Dotzheim Mitte ergibt sich so ein gebündelter 10-Minuten-Takt.

Weitere solcher Bündel sind:

  • Linien 4 und 14 zwischen Innenstadt und Biebrich
  • Linien 5 und 15 zwischen Kahle Mühle, Innenstadt und Erbenheim
  • Linien 17, 23 und 24 zwischen Innenstadt und Bierstadt

Wenn man nun festlegt, dass abends zwischen Innenstadt und beispielsweise Dotzheim ein 15-Minuten-Takt herrschen soll, hat das pro Linie einen 45-Minuten-Takt zur Folge. Analog wäre für einen gebündelten 20-Minuten-Takt ein 60-Minuten-Takt pro Linie die Konsequenz.

Samstags würde es analog ablaufen. Ziel dabei ist vor allem, die erheblichen Probleme, die mittlerweile durch die Fahrplanlücke zwischen etwa 23:00 und 0:30 Uhr existieren, etwas aufzufangen. Dies geht natürlich nur dadurch, dass in diesem Zeitraum wieder Fahrten stattfinden. Die so entstehenden Kosten sollten durch den ausgedünnten Takt in den Abendstunden aufgefangen werden.

Dies ist nur als Übergangslösung für dieses Jahr gedacht, denn in diesem Jahr ist der Geldbetrag fix. Für das Jahr 2025 fordern wir weiterhin die Rückkehr zum Normalfahrplan.

Erweiterung der N13

Außerdem schlagen wir vor, den Fahrweg der N13 um ca. 1,9 km zu verlängern. So würde die N13 nach der Haltestelle Platz der Deutschen Einheit folgendermaßen weiterfahren:

  • Michelsberg (Haltestelle der Linie 6 Ri. Nordfriedhof)
  • Adlerstraße (neuer Haltesteig in der Röderstraße auf Höhe des “Adler Kiosk”)
  • Röderstraße (Ri. Hbf)
  • Jawlenskystraße
  • Kochbrunnen (Ri. Hbf)
  • Webergasse (Sonderhaltestelle in der Webergasse Ri. Coulinstraße)

Vorschlag einer erweiterten Linienführung der Nightliner-Linie N13

Ab hier geht es dann zum bisherigen Fahrweg und damit zur Haltestelle Michelsberg in der Emser Straße Richtung Dürerplatz.

Diese Erweiterung ist sehr wahrscheinlich im aktuellen Finanzrahmen durchführbar, da die Mehrkosten sehr gering sind. (Warum das so ist, kannst du bei Interesse unten in der blauen Box “Warum ist diese Erweiterung finanziell durchführbar?” nachlesen.)

Die Profiteure davon wären eindeutig das Bergkirchenviertel sowie die Bereiche um die Taunusstraße. Letztere hatten ohnehin nachts keine Anbindung und sind durch die Kürzungen vom 14. April 2024 nochmal stärker betroffen gewesen. Eine Erweiterung der N13 im vorgeschlagenen Sinne würde hier eine Nachtanbindung einführen und die Schieflage zumindest teilweise auflösen.

Außerdem würde der nördliche Bereich der Fußgängerzone, in dem viele Restaurants, Bars und Clubs zu finden sind, erheblich davon profitieren. Gerade dieses Gewerbe leidet aktuell sehr unter den Kürzungen.

Warum ist diese Erweiterung finanziell durchführbar?

Aktuell hat die N13 13 Minuten Zeit zwischen der Ankunft an Hauptbahnhof A und der nächsten Abfahrt ab Hauptbahnhof D. Abzüglich der Wendezeit, also der Zeit von Bussteig A zu Bussteig D, dürften ca. 10 Minuten übrig bleiben. Die Verlängerung der Route dürfte wiederum ca. 7 Minuten zusätzlich dauern. Somit ist es rechnerisch fahrbar.

Hierdurch entstehen auch keine zusätzlichen Personalkosten, weil der:die Fahrer:in ja ohnehin im Bus sitzt. Die einzigen Kosten, die entstehen, wären also Betriebskosten.

In diesem Fall wären das nur die zusätzlichen Kosten für den Strom. Eine Runde ist ca. 1,9 km lang. Bei einer Einführung dieser Änderung ab dem 15. Juli (zu dem Datum führt die ESWE Verkehr weite Teile der Nachbesserungen ein) bleiben noch 170 Tage im Jahr 2024. Bei 14 Fahrten jede Nacht kommen wir auf 1,9 * 14 * 170 = 4.522 Mehr-km in 2024.

Bei 14 Fahrten jede Nacht und 365 Tagen im Jahr kommen wir auf 1,9 * 14 * 365 = 9.709 Mehr-km im Jahr. Zum Vergleich: diese Strecke verfährt die Linie 23 aktuell grob geschätzt in einer Woche.

Damit wird deutlich, dass der finanzielle Mehraufwand sehr gering ist.

Wie geht es weiter?

Daher setzen wir uns vehement dafür ein, dass die ESWE Verkehr mehr Geld bekommt. Wiesbaden braucht einen guten, zuverlässigen Nahverkehr.

Deshalb: bitte unterschreiben Sie die untenstehende Petition.

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Detlef Gollek

Es ist schon sehr merkwürdig, wie in Wiesbaden den Autofahrern das Leben schwer gemacht wird, jede Menge Parkplätze sind weggefallen. Und jetzt wird auch noch der ÖPNV reduziert. Wollen wir jetzt die Stadt ganz tot machen?

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sonstiges
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