Salzbachtalbrückensperrung und ihre Auswirkungen
Mit der Sperrung und späteren Sperrung der Salzbachtalbrücke (A66) in 2021 ist eine wichtige Ost-West-Verbindung für den Kraftverkehr auf absehbare Zeit weggefallen. Für Langstrecken wird eine Umleitung über den Mainzer Ring über A643, A 60 und A671 (zurück nach Wiesbaden) oder A67 (zur A3 bei Frankfurt) empfohlen. Ob diese Umfahrung von allen genutzt wird, darf bezweifelt werden. Somit drängt sich Langstrecken, überregionaler, regionaler und innerstädtischer Ausweichverkehr über die innerstädtische Umfahrungsstrecke.
Die innerstädtische Ausweichstrecke führt (von Westen kommend) über Biebricher Allee, Kasteler Straße, Mainzer Straße, Amöneburger Kreisel und Mainzer Straße (B263 bzw Ende der A671).
Am Amöneburger Kreisel wurde nach der Sperrung der Salzbachtalbrücke auf der Abfahrt von der Mainzer Straße hin zum Kreisel eine Busspur eingerichtet. Ebenfalls auf der Mainzer Straße. Ziel war den Schienenersatzverkehr vom Hauptbahnhof zum Bahnhof Wiesbaden-Ost pünktlich/verlässlich zu halten.
Die Busspur auf der Mainzer Straße wurde schnell wieder aufgehoben. Die Busspur auf der Abfahrt zum Amöneburger Kreisel blieb.
Gerne wird diese Busspur von manchem Stammtischexperten in den sozialen Medien für den alltäglichen Stau hin zum Amöneburger Kreisel, teilweise mit Rückstau bis zur Mainzer Straße, verantwortlich gemacht und die Aufhebung der Busspur gefordert.
Schaut man jedoch auf die Verkehrsdaten bei google maps, so stellt sich die Situation anders dar.
Hier zeigt sich schnell, dass die eigentliche Ursache für den morgentlichen Stau in diesem Bereich an der Kreuzung Kasteler Straße und Mainzer/Breslauer Straße zu verorten ist:
Grundsätzlich hat die die Kreuzung eine hohe Kapazität. Mit 2 Fahrspuren pro Richtung auf der Kasteler Straße. Stau ist vor allem auf der Mainzer Straße (vom Amöneburger Kreisel kommend) und auf der Kasteler Straße (von der Biebricher Allee kommend) zu sehen. Auf der Kasteler Straße Richtung Westen ist das Verkehrsaufkommen auf google maps wieder „grün“.
Das spricht dafür dass der Stau vor allem mit dem höheren Verkehrsaufkommen durch Ausweichverkehr aufgrund der Sperrung der A66 zu tun hat. Das führt zu mehr Rechtsabbiegeraufkommen auf die Kasteler Straße (Umfahrung von Osten kommend) bzw. Linksabbiegeraufkommen auf der Kasteler Straße (Umfahrung von Westen kommend), wofür die Kreuzung nicht ausgelegt wurde.
Lösung bzw. Forderung
Die Aufhebung der Busspur auf der Abfahrt zum Amöneburger Kreisel würde also keine Lösung sein und den Stau nicht auflösen. Vielmehr muss die Kreuzung von Kasteler Straße und Mainzer Straße ertüchtigt werden.
Zur Auflösung bzw. Verkürzung des Staus auf der Abfahrt zum Amöneburger Kreisel fordern wir daher:
- Grünpfeil Schild für Rechtsabbieger
oder
- Separate Ampelphase, zusammen mit separatem Grüner Pfeil Lichtsignal für Rechtsabbieger
Dies würde die Rechtsabbieger schneller abfließen lassen.
Weiterführende Literatur:
Dieser Artikel ist in Kooperation mit unserem Partner, dem Verkehrsblog Fliessbaden.de, entstanden. Fliessbaden.de hat die Situation am Amöneburger Kreisel noch deutlich intensiver untersucht, mit Datenanalysen belegt und weitere Lösungsvorschläge erarbeitet. Den Artikel dazu findet ihr hier: https://fliessbaden.de/2022/03/15/busspur-zum-amoeneburger-kreisel/
Wir empfehlen fliessbaden.de gerne weiter und freuen uns, dass fliessbaden.de die Diskussionen um Mobilität und Verkehrslage in Wiesbaden mit Fakten und sachlichen Analysen, anstelle von bloßen „Gefühlen“, bereichert.